HAWAII – BIG ISLAND
Die heilige Lava
BIG ISLAND – THE FLOW OF MANA
Hingabe an den Fluss des Seins
Auf dieser Insel kann man sich dem Flow of Mana gar nicht entziehen, es ist unmöglich.
Die Kraft der Erde, in ihrer Manifestation der Feuergöttin Pèle, wirkt so stark und so tief, dass es keine Möglichkeit gibt in dem Geist und dem eigenen Willen das Steuer zu überlassen.
Daheim habe ich oft das Gefühl „Meisterin“ über mein Leben zu sein, es steuern zu können. Hier angekommen, wird man umfangen von der Mutter. Sie hält einen fest in ihren Armen und gibt Kraft. Das Liegen mit dem Körper auf ihren Lava-Flows wirkt und heilt unmittelbar. Manchmal kann ich vor meinem inneren Auge das Fließen des Lavastroms sehen, wenn ich auf dem erkalteten liege. Manchmal fühle ich die Vibration von ihr, ganz fein und subtil. Und manchmal bebt die Erde wirklich!
Gestern waren wir mit der Kumu, der Priesterin, an verschiedenen Kraftorten. Wir haben Zeremonien abgehalten für Pele, für das Meer, für die Ahnen, die durch die Invasion unserer Vorfahren gestorben sind und die ihnen ihr Land und ihre Kultur und ihre Ehre genommen haben. Zeremonien des Vergebens und des Heilens.
Später hatten wir Gelegenheit in einer Thermalquelle zu baden. Das Wasser floss direkt aus der Erde in ein Bassin hinein, aus dem Boden unter uns stieg es auf. Das Wasser trug auf eine Art und Weise, die ich bisher nicht kannte. Eine besondere Kombination aus Salz, Magnesium und anderen Mineralien. Man konnte drin liegen und die Arme unter dem Kopf verschränken. So war der eigene Herzschlag ganz deutlich hörbar, in seiner Qualität, und auch das Fließen des Bluts in den Adern. Es war wie eine Erinnerung an die Gebärmutter. Diesmal mit atmen, dem Atem „Ha“.
Und das entspricht dem Gefühl hier – es ist wie mit der Nabelschnur unserer Mutter verbunden zu sein! Wir kommen ihrer spirituelle Energie nicht aus, keine Chance. Hier geht es nur darum sich hinzugeben, sich dem Fluss der Dinge zu ergeben – und wenn du es tust, ohne Widerstand, dann darfst du ihre Heilung erfahren.
MAHALO
So vieles wird mir hier klar in diesen Tagen. Der Körper, der den Schmerz meiner Ahnen trägt. Die Heilung, bei der die Symptome von oben nach unten wandern sollen laut homöopatischer Lehre, werden zurück gegeben an Mutter Erde und an unsere Ahnen.
Die Mutter, in deren Händen unser Leben liegt. Sie formt unser (Selbst-)Bewusstsein. Ihre Fähigkeit zu lieben und unsere Individualität anzunehmen, entscheidet darüber, wie leicht wir unserer Lebensaufgabe gewahr werden können.
Ihre Fähigkeit die Söhne frei zu geben, sie ihren ureigenen Weg gehen zu lassen, entscheidet ob ein Mann sich wehren und abgrenzen muss vor der dominante Weiblichkeit, oder ob er ihr mit Achtung und Wertschätzung begegnen kann. Und ob er in der Lage ist, seine eigene Feinfühligkeit auszudrücken.
Die Tochter kann nur in ihre weibliche Qualität treten, wenn sie sie kennt und sich mit ihrer Mutter identifizieren kann. Wer nicht diese Mütter hatte, der kann sich zur Heilung in den Schoß von Mutter Natur begeben und hier seine weibliche Kraft entfalten.
Die Menschen hier sind so liebevoll in der Begegnung. Freundlich und achtsam. Die Männer der Insel haben die Qualität der Wertschätzung für das Weibliche, es ist in jeder Begegnung sichtbar. Ganz im Gegenteil zur arabischen Welt, in der die Krieger herrschen. Die die Frauen erobern, notfalls mit Gewalt. So gehen die Männer dort auch miteinander um. Hier hingegen gibt es Ho’oponopono-Hallen, Schitzräume, in denen Vergebung für Vergehen praktiziert wird.
In Tibet ist die vorherrschende Qualität der Spiritualität der Geist. Sie schwingt ganz hoch dort, am höchsten Punkt unserer Erde. Und sie hat eine männliche Qualität.
Hier, auf Hawaii, schwingt sie weiblich und ist mit dem Zentrum unserer Erde in der Tiefe verbunden.
Mother Afrika hat auch die weibliche Qualität der Erde, aber sie wird dort von der Kriegerschaft regiert.
Europa symbolisiert für mich die Transformation.