Mein erster Tag in Nepal Kathmandu war sooo crazy und viel zu stressig und so viele Eindrücke, Menschen, Gebäude, Tiere, der Verkehr – ich war einfach fassungslos und sprachlos wie es hier in diesem Land zu geht. Die Eindrücke haben sich überschlagen!
Dazu kam, dass mein Gepäck nicht angekommen ist und ich somit erst mal gezwungen war mir ein neues T-shirt zu kaufen, damit ich nicht so dreckig und verschwitzt bin und stinke 😂 aber am 2. Tag ist mir aufgefallen, es juckt eh keinen hier in Kathmandu. Die Menschen gehen allen ihren Tätigkeiten nach und wenn das 30 Millionen Menschen tun entsteht Hektik und vor allem Stau, dazu kommt es wirbelt den ganzen Staub auf und die Abgase sind wirklich heftig. Eine andere Welt, in der man sich befindet – und ich bin noch völlig überfordert und weiß noch gar nicht so recht, was in mir vor sich geht ...
Ich hab mich akklimatisiert und es waren sehr viele Eindrücke, die ich kaum beschreiben kann.
Wir waren an verschiedenen Kraftplätzen und Tempel-Anlagen in Kathmandu. Vor allem der Feuer-Tempel, an dem die Toten verbrannt werden, das hat mich sehr beeindruckt. Die Familien sind dort mit ihren Toten umgegangen, als ob sie noch leben würden. Sie haben ihnen Milch zu trinken gegeben, sie gewaschen und Rituale gemacht sowie ihnen Blumen und Kleinigkeiten mit auf den Weg gegeben in die Erlösung. Das hat den ganzen Tag in mir gearbeitet. Es lag der Geruch vom Tod in der Luft und die Asche der Menschen ist durch die Luft geflogen – das war etwas, was ich nie wieder vergessen werde. Ein Eindruck, der die Macht des Todes demonstriert hat – und die Menschen haben es gefeiert und haben sich gefreut, dass der Mensch erlöst wurde.
Ich werde noch einige Zeit brauchen, um das zu verarbeiten, weil es für mich nicht normal ist, aber hier Alltag. Jeden Tag werden die Toten dort verbrannt, der Tod gehört hier so zum Alltag wie die Arbeit und das Leben auch. Das hat mich sehr fasziniert, hat aber auch ein wenig erschüttert. Dennoch respektiere und akzeptiere ich ihre Kultur und finde es schön, dass die Familien sich persönlich so um ihre Verstorbenen kümmern. Ich habe das Gefühl, dass der Tod ein noch viel zu unberührtes Thema in der westlichen Kultur ist und die Angst der Menschen vor dem Tod "tot"-geschwiegen wird ...
Jetzt sind wir in Nagarkot, in der Idylle selbst, angekommen, an einem Ort, an dem man sich nur mit sich selbst beschäftigen kann und die Natur genießen – der komplette Gegensatz zu der Stadt. Was mich fasziniert ist, dass man alle Arten von Vögeln hört. Es ist windig und erfrischend und die Luft ist so sauber... ein tolles Gefühl von Unabhängigkeit, Freiheit und Spiritualität. Die Berge des Himalaya-Gebirges strahlen eine so starke und große Quelle des Friedens aus, die meine Seele zur Ruhe kommen lässt nach dem ganzen Chaos ♥️