MAROKKOS PALMENOASEN UND WÜSTEN
Das Drâa-Tal und die Wüste Erg Chegaga – Berber-Kultur auf Rundreisen
Marokko – ein Land der Sehnsüchte, der Farben und der Düfte, mit faszinierenden Landschaften und Menschen voller Gastfreundschaft – auf einer Individualreise mit ethnoTOURS
Wir haben Marokko auf ganz besondere Art kennengelernt: auf einer authentischen, individuellen Reise abseits der Hauptrouten, auf der wir uns nicht wie Touristen gefühlt haben, sondern wie Reisende, die mit einem Freund unterwegs sind. Abderrahman, unser Fahrer mit komfortablem Geländewagen, war auch gleichzeitig unser Guide. Er hat uns auf dieser Reise in seine Heimat eingeführt und uns die Liebe zu seinem Land vermittelt.
JBEL SAGHRO – DAS DRÂA-TAL
Die Region südlich des Hohen Atlas
Und deshalb geht es weiter in Richtung Wüste. Wir haben uns auf dieser Tour gegen die schöne, die große, goldene Düne von Merzouga entschieden. Obwohl Erg Chebbi nicht mehr weit von uns entfernt liegt, imposant herausragend inmitten einer endlosen schwarzen Steinwüste, Hamada genannt, in Sichtweite der algerischen Tafelberge. Sie ist hoch und wenn man sich hineinwagt und hinter der ersten hohen Erhebung eintaucht in das Meer aus Sand, bekommt man einen Eindruck von Sahara: der Sand reicht für das Auge bis zum Horizont und alles sieht gleich aus, jede Welle ähnelt der nächsten und einzig der Stand der Sonne erlaubt eine ungefähre Richtungsbestimmung. Obwohl die Düne nur eine Ausdehnung von etwa 22 auf 5 Kilometer hat, haben sich dort schon unvorsichtige Menschen verlaufen und sind verdurstet. Die Wüstennomaden, die die Touristen mit ihren Dromedaren zu den bereits aufgebauten Camps führen, scheinen hingegen jedes Sandkorn in dieser Landschaft zu kennen. Sie sind sogar in der Lage ein Paar am Fuß der Dünen morgens abgestellte Sandalen in der Nacht wiederzufinden, wo doch jede Dünenwelle der anderen gleicht und noch dazu bei schwachem Mondlicht kaum die Erhebungen für die Füße zu sehen sind... für uns Städter ist es mehr ein halbblindes Ertasten der Umgebung... Auch hier haben bereits viele Touristen die Schönheit dieses Ortes entdeckt und von der "Stille der Wüste" kann hier oftmals keine Rede mehr sein.
So machen wir einen Schwenk auf unserer Tour und fahren entlang des Gebirgszugs Jebel Saghro mit seinen einzigartigen Felsformationen und wirklich noch unberührten Tälern in Richtung Drâa-Tal. Hier führt die Straße entlang des Flusslaufs in die andere Wüstenregion Marokkos, nach Erg Chegaga. Nach einem Übernachtungsstopp in einer renovierten Kasbah eines Caïds, eines Herzogs oder Landgrafs der Region, und nach einem Besuch der Töpferstadt und einer der einflussreichsten Sufi-Orden des Landes, der Zawiya, erreichen wir das letzte Dorf am Rande der Wüste, M'hamid. Zweimal im Jahr findet hier ein Musikfestival statt, das die Musiker aus der weiten Region versammelt und die Zuhörer in die berückenden, saharauischen Klangwelten mitnimmt. Einige der Gruppen aus dieser Region bis hin nach Mauretanien und Mali haben es schon zu internationalem Erfolg gebracht. Wir tauchen bei Sonnenuntergang in die Wüste ein und verbringen die Nacht in einem komfortablen Camp und lauschen den Klängen der Musik.
Die nächsten beiden Reisetage verbringen wir wieder ausschließlich auf Off-road Etappen in der Region am südlichen Rand des marokkanischen Territoriums nahe der algerischen Grenze. Durch unwegsames Gelände erreichen wir die heilige Oase Oum Lâalag, in der wir ein Picknick machen: der Tee köchelt bereits auf dem Feuer, während wir gemeinsam das Gemüse schneiden und das auf dem Markt erstandene Huhn würzen, das frisch für uns geschlachtet und gerupft wurde. Die heimischen Gewürze und Kräuter sind die beste Qualität, die ich je schmecken durfte, und auch das Gemüse und das Fleisch haben weitgehend Bio-Qualität. Die verschiedenen Brotsorten aus Weizen-, Mais- und Gerstenmehl, frisch von Hand geformt und im Lehmofen gebacken, schmecken köstlich zu jeder Mahlzeit.
DIE WÜSTE ERG CHEGAGA
Stille, die man hören kann und absolute Einsamkeit
Die nächsten beiden Reisetage verbringen wir wieder ausschließlich auf Off-road Etappen in der Region am südlichen Rand des marokkanischen Territoriums nahe der algerischen Grenze. Durch unwegsames Gelände erreichen wir die heilige Oase Oum Lâalag, in der wir ein Picknick machen: der Tee köchelt bereits auf dem Feuer, während wir gemeinsam das Gemüse schneiden und das auf dem Markt erstandene Huhn würzen, das frisch für uns geschlachtet und gerupft wurde. Die heimischen Gewürze und Kräuter sind die beste Qualität, die ich je schmecken durfte, und auch das Gemüse und das Fleisch sind weitgehend Bio-Qualität. Die verschiedenen Brotsorten aus Weizen-, Mais- und Gerstenmehl, frisch von Hand geformt und im Lehmofen gebacken, schmecken köstlich zu jeder Mahlzeit.
Am späten Nachmittag erreichen wir Erg Chegaga, eine ausgedehnte, sanfte Dünenlandschaft inmitten der kargen, steinernen Hügelketten der Ausläufer des Anti-Atlas. Auf Dromedaren erklimmen wir zur untergehenden Sonne eine höher gelegene Düne und genießen den Blick über die weite, unberührte Landschaft, die sich in allen Farbschattierungen zeigt, von Goldgelb bis hin zu Terracotta und später Grau. Abends am Feuer trommeln die jungen Nomadenmänner für uns bis wir uns, müde von den vielen Eindrücken und Erlebnissen, in unser Zelt zurückziehen.
Der kommende Tag kann schon bei Sonnenaufgang begonnen werden, denn
die Stille und die Stimmung in der Wüste ist so besonders, dass wir nichts davon verpassen wollen. Nach dem Frühstück geht es weiter durch die einsamen Landstriche, über sandige Pisten und mit schroffen Steinen übersäte Passagen, bis wir in einem ausgetrockneten See landen – und es zuerst nicht für möglich halten, aber in dieser Mondlandschaft ist tatsächlich ein einziges Lehmhaus erbaut worden und der stolze Besitzer bietet den vereinzelt vorbei kommenden Reisenden etwas zu essen an – mit Blick von der Dachterrasse hinein in die unendliche Weite dieses Fleckens Erde. Auf dem folgenden Streckenabschnitt begegnen wir nach langer Fahrt noch einmal Menschen: Wüstennomaden, die in einfachsten Hütten und völlig fern jeglicher Zivilisation ihr Leben fristen – schwer vorstellbar für uns von Komfort und Konsum verwöhnten Europäern. Ausgedehnte Felder versteinerter Fossilien liegen auf unserer Strecke, soweit das Auge reicht sind Ammoniten und Tiere aus der Urzeit in Stein gebannt. Nach diesen beeindruckenden Erlebnissen passieren wir einen Militärstreckenposten bevor wir zurück in menschenbewohntes Gebiet gelangen und gegen Abend unser Hotel in Foum Zguid erreichen. Lehmbungalows, Suiten in modern ausgestatteten Hütten, ein Bad im Swimmingpool und ein Buffet zum Abendessen... welch ein Wechselbad der Eindrücke, auch wenn wir uns noch inmitten der Einsamkeit des Landstrichs südlich des Anti-Atlas befinden.