Thiruvannamalai – Kraftort des Elementes Feuer
Die Stadt Thiruvannamalai liegt am Fuße eines uralten, erloschenen Vulkans. Die Kraft des Elementes Feuer ist schon im weiten Umkreis deutlich spürbar: Die sonst schon ausgeprägte Lebendigkeit auf den Straßen verwandelt sich förmlich in Unruhe, je näher wir dem Heiligen Berg, dem Arunachala, kommen. Der Arunachala und sein Tempel Arunachalesvara ist eines der wichtigsten Pilgerzentren im Süden Indiens. Der heilige Berg, der als Manifestation Shivas gilt, steht für den Shiva-Aspekt der Heilung, im Sinne von geheilt werden und auch die eigenen Heiler-Fähigkeiten zu stärken. Ende Februar/Anfang März zum Shivaratri-Fest wird der heilige Berg Arunachala von mehr als 1 Million Pilgern umrundet, damit Shivas heilende Kräfte in den Menschen wirken können und die Selbstheilungskräfte gestärkt werden. Zum Lichterfest, dem Karthigai Deepam, gegen Ende des Jahres reisen Tausende von Pilgern an um auf oder am Berg zu Ehren Shivas Ghee zu opfern. In der Vollmond-Nacht wird das gesammelte Ghee entzündet und es entsteht eine weithin sichtbare Flamme. In der Stadt um den Tempel wird das Fest mit Feuerwerk und einem Umzug gefeiert.
Mit diesem Ort verbinden mich so viele Erlebnisse und Erinnerungen, die sehr besonders sind und für mich kaum fassbar waren – vielleicht auch weil in mir, laut den Angaben des Swamy, die Kraft des Shiva wohnt und meine astrologische Konstellation maßgeblich mit dem Feuer verbunden ist. Die Umrundung des heiligen Berges in der Vollmond-Nacht zum Lichterfest bewirkte bei mir Folgendes: am nächsten Morgen – nach kurzem Schlaf – sprachen mich die Menschen in meiner Umgebung auf meine Heilkräfte an. Einer der Servicekräfte aus dem Hotel bat mich um eine Behandlung mit Heilsteinen, er hätte gehört, dass ich dessen mächtig wäre. Ich war mehr als überrascht, denn dass ich damit arbeite ist in Indien niemandem bekannt gewesen. Nach dieser Heilsitzung bestellte ich mir ein Taxi um in das Dorf zu fahren. Der Taxifahrer, ebenfalls ein Inder, der mir absolut fremd war, kam bereits nach zwei, drei Sätzen auf den Punkt: er bat mich eindringlich ihm eine Heilsitzung zukommen zu lassen, denn er könne sehr gut sehen, dass ich über entsprechende Kräfte verfüge. Ich war völlig perplex und traute dem kaum, aber ich vereinbarte mit ihm auf der Rückfahrt anzuhalten und zu sehen, was ich machen könne. Im Dorf angekommen war mein Bekannter, den ich besuchen wollte, von starken Kopfschmerzen geplagt und bat mich um Hilfe – auch er wusste im Vorfeld nichts von meinen Fähigkeiten. Er litt sehr, ich konnte aber wahrnehmen, dass es auf einem geistig-emotionalen Problem beruhte. Die Behandlung verstärkte zuerst sein Übel deutlich, am nächsten Morgen ließ er mich jedoch wissen, dass sich über Nacht eine wunderbare Wandlung eingestellt hat und sein Problem und auch seine Kopfschmerzen aufgelöst waren.
Mein Taxifahrer ließ auch auf der Rückfahrt nicht locker und irgendwo neben der Straße hielten wir an und ich ließ ihm eine Energiebehandlung zuteilwerden. Ihm ging es wirklich schlecht. Abgemagert, ausgezehrt und vom Schicksal völlig überlastet hatte er einen großen Packen zu tragen in seinem Leben und schien ziemlich am Ende seiner Kräfte zu sein. Die Behandlung war so intensiv, dass der arme Kerl fast ohnmächtig wurde, aber er beschwor mich weiter zu machen. Ich sah ihn nicht mehr danach auf dieser Reise – aber im nächsten Jahr, als ich wieder ein Taxi brauchte, fragte ich an der Hotelrezeption nach ihm. Sie sagten mir, er stehe mir zur Verfügung, ich solle nur rausgehen, das Taxi sei bereit zur Abfahrt. Ich ging zum Taxi und wieder zurück zur Rezeption und meinte, das ist er nicht. Der Rezeptionist lächelte und sagte „doch, gehen Sie nur.“ Ich ging wieder zum Auto und stieg ein. Wir sahen uns an und der Taxifahrer begrüßte mich voller Freude und Dankbarkeit über das Wiedersehen – und langsam dämmerte mir, dass dieser wohlbeleibte, starke und kräftige junge Mann mit klarem Geist und in guter Verfassung mein letztjähriger Klient war!